Tramlinie Bern–Ostermundigen

Mehr Bäume als heute

Für die Bauarbeiten des Trams Bern – Ostermundigen, müssen Bäume gefällt und ersetzt werden. Nach der Realisierung wird es aber mehr Bäume geben als heute. Für die Ersatzpflanzungen sind widerstandsfähige Baumarten vorgesehen.

Der Bau der Tramlinie nach Ostermundigen tangiert bestehende Baumreihen. Werden Bäume gefällt, verändert sich das vertraute Stadtbild. Das ist gewöhnungsbedürftig. Deshalb werden gerodete Bäume – wenn immer möglich am selben Standort – durch neue, schnellwachsende Bäume ersetzt.

Rund 47 Prozent des heutigen Baumbestands entlang der Neubaustrecke bleiben bestehen. Der Rest der Bäume muss ersetzt werden. Selbst wenn auf gewissen Streckenabschnitten die Zahl der Bäume etwas sinkt, ist die Bilanz insgesamt positiv. Künftig wird es entlang der neuen Linie 630 Bäume geben, 61 mehr als heute. Die meisten neuen Bäume werden im Bereich Oberfeld / Rütiweg in Ostermundigen gepflanzt. Allerdings wird es dauern, bis die Baumkronen ihre volle Pracht entfaltet haben.

Übersichtskarte mit Baumbilanz [PDF]

Widerstandsfähige Ersatzbäume
Bäume in der Stadt, besonders entlang von Strassen, wachsen in einer belasteten und stressreichen Umgebung auf. Sie benötigen mehr Schutz und Pflege als Bäume als in freier Natur. Das für den öffentlichen Grünraum zuständige Stadtberner Amt «Stadtgrün Bern» hat festgelegt, welche Baumarten als Ersatz neu gepflanzt werden. Es sind dies: Spitzahorn (Acer platanoides), Winter-Linde (Tilia cordata) sowie Ulme (Ulmus Lobel und Ulmus hollandica Vegeta). Diese Baumarten vertragen das Stadtklima vergleichsweise gut.

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Wo sich was ändert – im Detail

Abschnitt Bern
Heute gibt es entlang der Neubaustrecke auf Stadtberner Boden insgesamt 366 Bäume. Die meisten davon stehen in Alleen an der Viktoriastrasse zwischen Viktoriaplatz und Schönburg sowie an der Ostermundigerstrasse zwischen Bitziusstrasse und der Gemeindegrenze zu Ostermundigen. Im Stadtberner Bereich werden insgesamt 208 Bäume durch 211 neue Bäume ersetzt. Bilanz total: Plus drei neue Bäume.

Die Allee zwischen Viktoriaplatz und Schönburg (Abschnitt Z01) wird zu einem grossen Teil erneuert. Von den heute 103 Bäumen können 41 bestehen bleiben. Als Ersatz für die zu fällenden 62 Bäume werden 83 neue Bäume gepflanzt. Damit gibt es auf diesem Abschnitt künftig 21 Bäume mehr als heute, nämlich 124.

Zwischen Schönburg und Bitziusstrasse (Abschnitt Z02) können von den heute 61 Bäumen 52 beibehalten werden. Neun Bäume müssen weichen. Sie werden durch sieben neue Bäume ersetzt. Insgesamt stehen hier künftig zwei Bäume weniger als heute.

Auf dem Abschnitt Bitziusstrasse – Baumgarten – Knoten Pulverweg (Z03) wird es künftig vier Bäume mehr als heute geben: Von den heute 73 Bäumen werden 39 gefällt, 34 Bäume bleiben bestehen. Als Ersatz für die gefällten Bäume werden 43 neue Bäume gepflanzt.

Im Bereich Pulverweg (Abschnitt Z04) Richtung Tramdepot Bolligenstrasse müssen aufgrund eines Gebäuderückbaus sechs Bäume gerodet werden. Es verbleiben von den heute 17 Bäumen noch deren elf.

Auf dem Abschnitt Z05 (Knoten Pulverweg – Gemeindegrenze) gibt es heute 112 Bäume, wovon für das Projekt 92 gerodet werden müssen. Ersatzhalber werden 78 neue Bäume gepflanzt. Damit wird es auf diesem Abschnitt künftig 14 Bäume weniger geben als heute.

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Abschnitt Ostermundigen
Heute wird die Neubaustrecke auf dem Gemeindegebiet Ostermundigens von insgesamt 203 Bäumen gesäumt. 95 Bäume müssen wegen der neuen Tramlinie ersetzt werden. Als Ersatz werden 153 neue Bäume gepflanzt. Künftig wird es hier also total 261 Bäume geben, 58 mehr als heute. Daneben muss ein Waldstück von 505m2 gerodet werden. Es wird vollumfänglich wieder aufgeforstet.

Zwischen Gemeindegrenze und Bärenkreisel (Abschnitt Z06), müssen von den heute 25 Bäumen elf ersetzt werden. Da nur sechs Ersatzbäume gepflanzt werden, wird es in diesem Abschnitt künftig fünf Bäume weniger geben als heute.

Südlich des Waldeck-Kreisels werden 255m2 Wald definitiv und 250m2 temporär gerodet. Die temporär gerodete Fläche wird nach den Bauarbeiten wieder vor Ort aufgeforstet. Für die definitive Rodung gibt es im Quartier Oberfeld am Waldrand eine Ersatzaufforstung gleicher Grösse.

Im Bereich der neuen SBB-Unterführung (Abschnitt Z07) gibt es künftig 40 Bäume statt 18. Zwar werden 11 Bäume gefällt, aber dreimal soviel – 33 — neu gepflanzt.

Der Abschnitt Z08 entlang der Bernstrasse («Ladenstrasse») – Dreiegg – Mitteldorfstrasse beheimatet heute 74 Bäume. Davon müssen 36 gefällt werden. Sie werden vor Ort durch 27 neue Bäume ersetzt. Insgesamt fällt die Bilanz auf diesem Abschnitt negativ aus, denn künftig gibt es hier neun Bäume weniger als heute.

Zwischen Mitteldorfstrasse und Wegmühlegässli (Abschnitt Z09) stehen heute 13 Bäume. Zehn können beibehalten, drei müssen gefällt werden. Die drei gerodeten Bäume werden durch vier neue Bäume ersetzt. Insgesamt steigt die Zahl Bäume auf diesem Abschnitt künftig auf 14 Bäume.

Im Abschnitt Z10 zwischen Wegmühlegässli und Tellkurve sinkt die Gesamtzahl der Bäume um zwei. Künftig wird es hier nur noch 15 statt 17 Bäume geben.

Zwischen Tellkurve, Sportplatzkreisel und Rütiweg (Abschnitt Z11) gibt es heute 47 Bäume. 24 Bäume werden beibehalten, 23 Bäume gerodet. Als Ersatz werden 35 neue Bäume gepflanzt. Die Baumbilanz in diesem Abschnitt fällt mit 12 zusätzlichen Bäumen positiv aus.

Im Abschnitt Z12 bei der Wendeschlaufe Oberfeld muss nichts gerodet werden. Im Gegenteil: Die heute bestehenden neun Bäume werden um zusätzliche 14 Bäume ergänzt. Damit steigt die Gesamtzahl der Bäume in diesem Abschnitt künftig auf 23.

Im südlichen Teil des Rütiwegs (Abschnitt Z13) befinden sich heute keine Bäume. Neu werden hier 25 Bäume in lichten Gruppen gepflanzt.

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Der frühere Streit um die Gesundheit der Bäume

Immer wieder müssen Bäume im Stadtgebiet gesundheitsbedingt ersetzt werden. Untersuchungen der Stadt Bern aus den Jahren 2010 und 2014 haben gezeigt, dass rund ein Drittel der Alleebäume an der geplanten Tramlinie krank oder wachstumsschwach ist. Demgegenüber stand ein Gutachten der Tram-Kritiker aus dem Jahr 2018, das den besagten Bäumen einen wesentlich besseren Gesundheitszustand attestierte. In einer Beschwerde ersuchten die Kritiker das Bundesgericht, unter anderem auch diese Frage zu klären. In seinem Urteil vom 12. Februar 2019 lehnte das Bundesgericht die Beschwerde ab und kam zum Schluss, dass die unterschiedlichen Aussagen zum Gesundheitszustand der Alleebäume «nicht in unauflösbarem Widerspruch zueinander» stehen.

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